Jüngere wie ältere hat es gleichermaßen getroffen, als sie wegen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zur Tatenlosigkeit verurteilt waren. Der Neustart in die Bewegungsfreiheit war nicht immer einfach, wer rastet der rostet eben. Diese Volksweisheit hat sich in den letzten Monaten nur zu oft bewahrheitet, wenn es um körperliche Fitness im Homeoffice, beim Homeschooling oder ganz einfach durch staatlich verordneten Bewegungsmangel ging. Nicht nur bei Älteren.
Auch für jüngere Menschen hat die Weisheit ihre Gültigkeit, selbst wenn sich die Folgen von Bewegungsmangel in jungen Jahren nicht immer unmittelbar bemerkbar machen. Bei älteren Menschen gibt es deutliche Zusammenhänge zwischen körperlicher Fitness und Lebenserwartung, wie Kardiologen aus Cleveland, USA schon vor der Corona-Pandemie in einer Forschungsarbeit berichteten. Sie konnten je nach Fitness-Zustand deutliche Unterschiede zwischen dem kalendarischen und physiologischen Lebensalter der Studienteilnehmer dokumentieren, die sich auch in unterschiedlicher Lebenserwartung äußerten.
Gute körperlich Fitness reduziert physiologisches Alter
Natürlich werden die Menschen auch durch noch so viel Training und Steigerung der körperlichen Fitness nicht wirklich jünger. Sie können damit aber die Physiologie und Konstitution des Körpers so verbessern, dass der durchtrainierte Fitte in Relation zu seinem tatsächlichen kalendarischen Alter von einer längeren Lebenserwartung ausgehen kann. Das ist ein nicht unerwartetes Ergebnis der amerikanischen Studie, zeigen doch auch andere Forschungsarbeiten eindeutig, dass kontinuierliches Training das Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes reduzieren kann. Allein hierdurch ließen sich schon Lebensjahre gewinnen, so die an den Studien beteiligten Forscher. Auch das Herz profitiert von der körperlichen Fitness und ist für Belastungssituationen besser gerüstet. Die Forscher aus Cleveland konnten anhand der Gesundheitsdaten von vielen über 50-jährigen sogar einen Index berechnen, anhand dessen das physiologische Lebensalter ermittelt und daraus abgeleitet die Lebenserwartung abgeschätzt werden kann. Wer jetzt glaubt, dass es enormer Trainingsanstrengungen bedarf, um einen messbaren Effekt zu erzielen, täuscht sich und sei damit getröstet, dass schon wenige Minuten Bewegung am Tag erste Erfolge zeigen. Es lohnt sich also, nach der staatlich verordneten Tatenlosigkeit mit körperlicher Aktivität die Fitness zu trainieren.
Natürlich unter Beachtung der geltenden Corona-Regeln! Der Lohn, so das Studienergebnis der Amerikaner, könnten einige Lebensjahre mehr sein.
Quelle: Harb, S. C.et al. (2019). European Journal of Preventive Cardiology. https://doi.org/10.1177/2047487319826400