Eine in die Jahre gekommene Immobilie lässt sich oft günstig erwerben. Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass eine Menge Arbeit notwendig sein wird, um die alten Mauern auf Vordermann zu bringen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit besteht dringender Nachholbedarf. Veraltete Elektrogeräte, Wasserschäden oder statische Probleme machen eine energetische Sanierung notwendig. Einige Maßnahmen schreibt das Gesetz vor, wieder andere sind optional, aber unerlässlich, um Energie zu sparen und die Umweltbilanz zu verbessern.
Die Notwendigkeit der energetischen Sanierung
Die Nachhaltigkeit ist ein Thema, welches die Gemüter bewegt. Der zunehmenden CO2-Konzentration, die unsere Atmosphäre belastet, gilt es entgegenzuwirken. Fossile Brennstoffe werden knapp. Der Preis für einen Liter Heizöl hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Tendenz steigend.
Mit der energetischen Sanierung werden Maßnahmen ergriffen, den Energiebedarf des Hauses zu senken. Damit die Umwelt geschont und der eigene Geldbeutel nicht unnötig belastet wird, können verschiedene Maßnahme ergriffen werden. Die energetische Sanierung schließt den Austausch von Stromfressern, die Wärmedämmung oder das Einsetzen neuer Fenster ein.
Tipp: Individuelle Energieberatungen können helfen, Defizite zu erkennen und eine gezielte Sanierung in die Wege zu leiten.
Welche Maßnahmen sind notwendig?
Dies ist abhängig von Alter der Immobilie. Bei Gebäuden, die nach 1984 erbaut wurden, kann davon ausgegangen werden, dass die Gebäudehülle, das Dach und die Fenster einem gewissen Mindestniveau entsprechen. Der Austausch der Heizung macht sich hier primär notwendig.
Bei älteren Gebäuden sollten alle Maßnahmen der energetischen Sanierung ins Auge gefasst werden. Es gibt also viel zu tun. Alle Arbeiten sollten vorab feststehen und ggf. aufeinander abgestimmt werden. Wenn Sie beispielsweise die Dämmung des Gebäudes planen, kann bei der Größe der neuen Heizung gespart werden.
Mit folgenden Maßnahmen kann der Energieverbrauch um bis zu 70 Prozent gesenkt werden.
Neue Heizung einbauen
Viele Heizungen sind veraltet. Durch den Einbau einer neuen Heizungsanlage lässt sich der Energieverbrauch merklich senken. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine Gas- oder Ölheizung handelt.
Dach und Fassade dämmen
Mit diesen Maßnahmen lassen sich Wärmeverluste unterbinden. Die Heizkosten sinken.
Fenster austauschen
Einfach verglaste Fenster lassen viel Wärme entweichen. Es lohnt, diese einfachen Fenster durch zweifach verglaste Modelle zu ersetzen. Der Tausch gegen dreifach verglaste Varianten ist nur sinnvoll, wenn Sie auch die Fassade dämmen oder dies in nächster Zeit eingeplant haben.
Installieren von Solaranlagen
Mit einer Solaranlage machen Sie sich unabhängig vom Stromnetz und nutzen die Sonnenenergie. Je nach Umfang der Anlage kann das Heizwasser damit beinahe kostenlos erwärmt werden.
Welche finanziellen Einsparungen sind möglich?
Zunächst müssen Sie in die energetische Sanierung investieren. Bis sich die ergriffenen Maßnahmen amortisiert haben, können im Schnitt zehn bis zwölf Jahre vergehen.
Die Amortisationszeiten und finanziellen Einsparungen im Überblick:
Maßnahme | Zeitraum der Amortisation in Jahren | Einsparung an Heizkosten in % |
Dämmen von Dach und Fassade | 8 – 15 | 15 bis 20 |
Austausch der Fenster | 8 – 15 | 10 bis 20 |
Installieren einer Solar-Anlage | 10 – 15 | 10 bis 20 |
Austausch der Heizung | 7 – 10 | 10 bis 15 |
Welche Vor- und Nachteile bringt die energetische Sanierung?
Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Modernisierungsmethoden liegt im umweltgerechten Sanieren. Das Wohnklima verbessert sich. Im Sommer überhitzen die Räume weniger schnell und im Winter entweicht die Wärme nicht mehr unnötig. Heizkosten können eingespart werden. Zudem heizen neue Anlagen viel effizienter, was den Energiebedarf weiter senkt.
Mit den genannten Maßnahmen lässt sich der Wert Ihrer Immobilie nachhaltig steigern. Dies ist besonders im Hinblick auf eine geplante Vermietung oder dem Verkauf des Hauses von Bedeutung.
Nachteilig kann sich der Preis für die Neuanschaffungen der Geräte und die Aufwendungen für den notwendigen Einbau und die Installation auf den Geldbeutel auswirken.
Energetische Sanierung mit staatlicher Förderung
Wer sich für eine fachgerechte energetische Sanierung seiner Immobilie entscheidet, kann mit einer Förderung vom Staat rechnen. Es werden Einmalzahlungen wie zinsgünstige Kredite gewährt. Sanierungen, welche erneuerbare Energien betreffen fallen in den Zuständigkeitsbereich des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Mit allen übrigen Sanierungen befasst sich die Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Tipp: Das BAFA gewährt auf das Heizen mit erneuerbaren Energien Förderungen zwischen 500 und 5.000 Euro.