Im fortgeschrittenen Alter werden viele Menschen pflegebedürftig. Durch seelische, geistige oder körperliche Erkrankungen wird ihr gewohnter Alltag so in hohem Maße beeinträchtigt. Die Betroffenen sind infolgedessen oft nicht mehr in der Lage, sich selbstständig zu versorgen. In dieser Situation steht die Frage im Raum, welche Wohnform am besten geeignet ist.
Heutzutage gibt es viele unterschiedliche Wohnformen, die im fortgeschrittenen Alter in Frage kommen. Welche Varianten besonders beliebt sind, zeigt der folgende Beitrag.
Die unterschiedlichen Wohnformen im Alter
Die Vorstellung der Menschen, wie sie bei einer Pflegebedürftigkeit im fortgeschrittenen Alter leben möchten, sind sehr individuell und passen in einigen Fällen leider nicht mit den Vorstellungen der Angehörigen und ihren Möglichkeiten zusammen.
Daher ist es sehr wichtig, bereits zu einem frühen Zeitpunkt gemeinschaftliche Überlegungen anzustellen, wie das Leben und die Wohnsituation im fortgeschrittenen Alter gestaltet werden kann. Beispielsweise sollte im Zuge dessen geprüft werden, ob die häusliche Pflege, also eine umfassende Betreuung in der gewohnten Umgebung, realisierbar ist.
Generell stehen die folgenden Wohnformen im Alter zur Auswahl:
- Leben in einer Senioreneinrichtung
- Wohnen zu Hause mit teilstationärer Pflege
- Wohnen zu Hause mit Betreuungshilfe
- Alleiniges Wohnen zu Hause
Die häusliche Pflege durch die eigenen Angehörigen
Für die Betroffenen ist es natürlich am angenehmsten, wenn sie in ihrer gewohnten Umgebung gepflegt werden. Dabei kann die Pflege ausschließlich von den eigenen Angehörigen übernommen werden, allerdings auch von einem professionellen Pflegedienst.
Damit der Umzug in ein Seniorenheim vermieden werden kann, wird es dann in einigen Fällen allerdings nötig, die Wohnung barrierearm beziehungsweise behindertengerecht zu gestalten. Abhängig davon, wie sich die körperlichen Einschränkungen der zu pflegenden Person gestalten, kann dies den Einbau eines Treppenlifts, eine altersgerechte Badsanierung, die Installation eines Hausnotrufsystems oder das Einbringen von sicheren Treppenstufen bedeuten. Falls ein Pflegegrad vorliegt, können Zuschüsse für derartige Umbauarbeiten beantragt werden.
Falls die Pflege bei einem vorliegenden Pflegegrad in den eigenen vier Wänden stattfindet, besteht darüber hinaus auch der Anspruch auf kostenfreie Pflegehilfsmittel.
Sog. 24h Pflege durch ausländische Pflegekräfte
Eine weitere Möglichkeit, um die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen im Alter zu gewährleisten, ist das Engagement von Pflegekräften aus osteuropäischen Ländern wie beispielsweise Polen. Es handelt sich bei diesen in der Regel allerdings hauptsächlich um Haushaltshilfen, die darüber hinaus auch einfache pflegerische Aufgaben annehmen.
Für Senioren, die an Demenz erkrankt sind, kann die sog. 24h Betreuung besonders bereichernd sein. Durch diese werden hauswirtschaftliche Arbeiten übernommen, bei der Pflege geholfen und dem Patienten wertvolle Gesellschaft geleistet.
Wohnen mit Service
Im Alter können sich pflegebedürftige Menschen auch für das Wohnen mit Service entscheiden. Dieser Begriff beschreibt eine altersgerechte Wohnform, bei der die Senioren weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung leben, allerdings trotzdem eine ergänzende Hilfe erfahren.
Abhängig von dem jeweiligen Gesundheitszustand und der Mobilität können so unterschiedliche Dienstleistungen in Anspruch genommen beziehungsweise individuell gebucht werden, beispielsweise Krankenpflege, Essen auf Rädern oder ein Reinigungsservice.
Die Betreuungsform Wohnen gegen Hilfe
Bei der Betreuungsform Wohnen gegen Hilfe sind die Senioren nicht auf eine kontinuierliche Pflege oder Hilfe angewiesen. Es wird dabei ein Zimmer in der eigenen Wohnung an einen alleinstehenden, jungen Menschen vermietet. Dieser zahlt allerdings keine herkömmliche Miete, sondern bezahlt mit seiner Hilfe im Alltag.
Abhängig von den individuellen Vereinbarungen übernimmt der Untermieter so beispielsweise das Putzen, den Einkauf oder leistet einfach nur Gesellschaft.